Bei Nieselregen und aufgeweichtem Rasen ging der FSV Schlierbach bereits nach etwas mehr als drei Minuten durch einen Fernschuss von Samet Aslan in Führung. Doch wie in Heubach folgte postwendend der Ausgleich - 122 Sekunden später. In einem ausgeglichenen Spiel konnten sich die Gäste danach erneut über die rechte Seite durchsetzen und mit 2:1 in Führung gehen. Zwar hatten die Gastgeber vor der Pause bereits gute Möglichkeiten, doch musste man mit dem Rückstand in die Kabine.
Die zweite Halbzeit war spannend, beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, bei dem es einige Chancen hüben wie drüben gab. Gegen Ende wurden die Schlierbacher immer druckvoller und schließlich gelang Alexander Reischl noch der späte Ausgleich. Zuvor konnte sich der fünf Minuten vorher eingewechselte Steffen Hartel über rechts zur entscheidenden Hereingabe durchsetzen.
Die Mannschaft von Joao Dinis kämpfte bis zum Schluss und wurde mit dem verdienten Ausgleich gegen den Tabellenvierten belohnt. Nunmehr 20 Punkte bedeuten kurz vor Ende der Hinrunde weiterhin Platz 9.

Eine durchwachsene Partie zeigte der FSV Schlierbach in Heubach. Beim derzeitigen Tabellenführer der Liga reicht das natürlich nicht für etwas Zählbares aus. Man hatte gute Momente und hätte das Spiel durchaus spannender gestalten können. Unangenehm aufgefallen ist die Art und Weise, wie man miteinander umgeht. Dabei fühlt sich wahrscheinlich wieder keiner so recht angesprochen und alle haben wie immer Recht. Dies ist aber peinlich und muss dringend nachhaltig geändert werden.

Andreas Buchmüller dagegen hat insgesamt eine gute Leistung gezeigt. Der Unparteiische aus Nieder-Ramstadt gehört sicher zu den besseren Referees, die in den Kreisligen zum Einsatz kommen. Dabei hat er sicher keine allzu guten Erinnerungen an den FSV Schlierbach. Im April 2004 war er mit von der Partie, als der SV Reinheim gegen Schlierbach antrat. Nicht etwa als Unparteiischer, sondern als aktiver Spieler des SV. Lange dauerte das Spiel für ihn nicht.

Zusammen mit drei Mannschaftskameraden musste er vorzeitig zum Duschen. Dieses Spiel sorgte damals für einen gehörigen Wirbel. Da war offen von Betrug die Rede, was die Reinheimer Offiziellen allerdings schnell relativieren mussten, gab es doch letztlich keine konkreten Anhaltspunkte. Die Platzverweisorgie beim 5:1-Sieg des FSV war allerdings schon recht außergewöhnlich. Buchmüller blieb dagegen in Heubach unauffällig, wodurch sich ein guter Spielleiter unter anderem auszeichnet.

Eine Leistungssteigerung und erheblich mehr Ruhe muss der FSV heutigen Datums im nächsten Heimspiel gegen den TSV Altheim zeigen. Drei Niederlagen in Folge wären unschön, die gab es zuletzt im April/Mai 2010, als der FSV kurze Zeit später aus der B-Liga absteigen musste. Die Riedelberg-Kicker sind zwar noch nicht unmittelbar im Zugzwang, doch sollten sie aufpassen, dass sich die derzeitige Unruhe nicht auch über kurz oder lang auf die Tabellensituation auswirkt.

Schlierbach überstand die erste Viertelstunde beim Tabellenführer SV Heubach gut und ging danach durch einen Foulelfmeter von Christoph Krapp in Führung. Zuvor wurde Luigi Filippo, nach 3 Spielen Zwangspause wieder dabei, vom Keeper der Gastgeber von den Beinen geholt. Doch dann kamen düstere 8 Minuten, genauer gesagt exakt 490 Sekunden für den FSV. Bereits im Gegenzug passte man nicht auf und fing den Ausgleich, danach setzte sich ein kollektiver Blackout fort, der die Heubacher auf die Siegerstraße führte. Michael Lanzenstiel verbesserte kurz vor der Pause durch einen Abstauber zum 2:4 die Ausgangssituation der Gäste.
Und tatsächlich, nach der Pause hatten die Schlierbacher einige Gelegenheiten gegen die jetzt etwas nachlässiger wirkenden Gastgeber. So konnte Luigi Filippo völlig freistehend vor dem Gästetor seinem Kopfball nicht mehr genug Power geben und Patrick Fernandes traf wenig später nur das Außennetz. Endgültig entschieden wurde das Spiel nach knapp 70 Minuten, als der SV Heubach einen Eckstoß zum 5:2-Endstand nutzte.
Schon gegen Dieburg reichten dem Gegner weniger als 10 Minuten zu vier Toren, beim SV Heubach wiederholte sich das erneut, wenn auch zu einem früheren Zeitpunkt. Trotz der Niederlage ist der FSV weiterhin Neunter.

Gegen Viktoria Dieburg wäre mehr drin gewesen. Man konnte das Glück, das man in diesem Spiel lange hatte, nicht ausnutzen. Die aufgerückte Dieburger Verteidigung hätte in der zweiten Halbzeit nur ein einziges Mal ausgespielt werden müssen, dann wäre das Spiel entschieden gewesen. Dem Schlierbacher Spiel mangelt es zurzeit aber an Alternativen und Flexibilität.

Nach der 0:2-Niederlage gegen den PSV vor einigen Wochen hat man auch gegen den Zweiten im Spitzentrio nichts ausrichten können. Und auch im Spiel am nächsten Sonntag beim Tabellenführer SV Heubach dürfte es wohl eine Niederlage geben, alles andere wäre zurzeit eine Überraschung. Der FSV Schlierbach verhält sich im Spitzenkampf der Liga  neutral.

Trotzdem: Der Auftritt insgesamt war diszipliniert. In dieser Hinsicht hat sich in den letzten beiden Spielen etwas getan. Auch die Trainingsbeteiligung hat sich verbessert. Das sind grundlegende Voraussetzungen, um sich in der noch langen Saison weiter behaupten zu können. Nur so können die spielerisch und taktisch noch vorhandenen Defizite angegangen werden.

Die erste Halbzeit zeigte wenig Höhepunkte. Der Tabellenzweite aus Dieburg hatte einen Distanzschuss an den Pfosten und kurz vor der Pause eine weitere gute Chance, die Serkan Bölükbasi zunichte machte. Der Gastgeber war seinerseits bei einem Distanzschuss von Emre Karakilic gefährlich. In der 42. Minute aber die überraschende Führung, als Michael Lanzenstiel im 16er gelegt wurde und Samet Aslan den Elfmeter sicher verwandelte.
Viktoria Dieburg erhöhte in der zweiten Hälfte immer mehr das Tempo und hatte so durchschnittlich alle 5 Minuten eine gute Tormöglichkeit. Die größte war zunächst ein Knaller von der Strafraumgrenze, den der Schlierbacher Keeper an den Pfosten lenken konnte. Die Schlierbacher Angreifer hatten in dieser Phase viel Platz bei ihren Angriffen, brachten an diesem Tag aber erschreckend wenig zustande. Eine knappe Viertelstunde vor Schluss war es dann soweit. Ein Freistoß aus knapp 20 Metern Entfernung fand ein Loch in der Schlierbacher Mauer. Das Glück kehrte zu den Gästen zurück, der Führungstreffer war ein unhaltbar abgefälschter Schuss. Da der FSV nichts mehr zuzusetzen hatte, fielen sogar noch zwei weitere Treffer für die Viktoria, die an diesem Tag das bessere Team stellte.
Besonders der Schlierbacher Angriff ließ viel zu wünschen übrig, man hätte zum Oktoberfest mehr erreichen können. Für die kommenden Aufgaben muss hier dringend etwas getan werden.

Endlich hat die B-Liga-Tabelle einmal ein einheitliches Aussehen, denn alle Teams haben jetzt elf Spiele absolviert. Beim FSV waren Michael Lanzenstiel, Christoph Krapp und Patrick Fernandes jeweils elfmal dabei. Ein Spitzentrio mit dem SV Heubach, Viktoria Dieburg und dem PSV Groß-Umstadt hat sich etwas abgesetzt. Dahinter das vordere Mittelfeld mit 6 Teams, vier davon mit 19 Punkten. Vier Teams bilden das hintere Mittelfeld mit einem noch guten Abstand zu den drei Schlusslichtern aus Harreshausen, Nieder-Klingen und Kleestadt.

Die letzten 4 Spiele der Hinrunde bringen dem FSV Schlierbach gleich zwei richtig schwere Gegner, nämlich die beiden führenden Mannschaften. Danach folgen die nur auf dem Papier etwas verdaulicheren Brocken Altheim und Hergershausen. Bis zur Winterpause gibt es dann noch weitere 4 Spiele, in denen man deutlich höhere Chancen hat, z.B. gegen den TV Nieder-Klingen II, wo ja noch eine Rechnung offen ist. Für Platz 8 in der Winterpause sind insgesamt wohl noch mindestens elf Punkte erforderlich; das wären dann in Summe genau 30.

Die Schlierbacher Elf hat sich auf jeden Fall am letzten Sonntag zurück gemeldet. Helfen konnte sie sich nach der vergangenen 0:7-Schlappe eigentlich nur selbst. Besonders die am vorigen Sonntag noch kranken Spieler Samet Aslan und Daniel Reining hielten erstaunlicherweise auf gutem Niveau 90 Minuten durch. Und da wäre ja auch noch Engin Can, bei dem nach der Pause endlich der Knoten geplatzt ist. Somit waren alle zufrieden - selbst der Kapitän, nach sieben Gegentoren zuletzt stinkesauer, war nach dem zu Null in Semd wieder bei Laune.

In der Anfangsphase war bei äußerst bescheidenen Platzverhältnissen erst einmal Abtasten angesagt. Nach einer Viertelstunde hatten dann die Gastgeber die erste gute Möglichkeit. Semd hatte in der ersten Spielhälfte nicht nur ein leichtes Übergewicht, sondern auch die klar besseren Chancen. Einige Male musste Serkan Bölükbasi im Schlierbacher Tor daher sein Können aufbieten. Kurz vor der Pause tauchte Patrick Fernandes dann alleine vor dem Semder Tor auf und wurde von dem heraus eilenden Keeper an der Strafraumgrenze regelrecht abgeräumt. Dafür gab es nur Gelb und Freistoß für den FSV. Der Schuss von Samet Aslan, der nach einer trainingslosen Woche eine erstaunliche Leistung zeigte, landete abgefälscht zur schmeichelhaften Pausenführung der Gäste im Netz.
Entschieden wurde das Spiel dann zwischen der 55. und 65. Minute. Zunächst erhöhte Engin Can mit einem vulminanten Aufsetzer aus 25 Metern zum 2:0, dann flog einer der TV-Akteure nach Foulspiel und einer recht harten Entscheidung des Unparteiischen vom Platz und schließlich bediente Emre Karakilic Michael Lanzenstiel, der zum 3:0-Endstand vollendete. Der FSV Schlierbach hatte das Spiel jetzt bis zum Ende im Griff.
Nach der 0:7-Schlappe und einer intensiven "Gedenkphase" meldeten sich die Riedelberg-Kicker eindrucksvoll mit einem Auswärtserfolg zurück, der den FSV wieder auf Platz 6 bringt.

Es könnte wieder die Zeit kommen, wo die Fieberkurve des FSV Schlierbach nach unten zeigt. In der Vorsaison begann die Abwärtstendenz Mitte Oktober. Angesichts der kommenden Aufgaben ist die Gefahr groß, zumal die zuletzt gezeigten Leistungen nicht wirklich überzeugen konnten.

Zum letzten Punktspiel braucht wohl nichts mehr gesagt zu werden. Außerdem will das auch kaum einer lesen. Dieses Spiel zu analysieren, bringt ebenfalls nicht viel, weil einfach zu viele Spieler gefehlt haben. Und das kann der Kader zurzeit einfach nicht verkraften, geschweige denn kompensieren.

Also muss der Blick nach vorne gerichtet werden. Das Team muss bereits am kommenden Sonntag unbedingt mehr Wille und Leistung aufbringen. Und zwar durchgängig von 2 bis 64. Ein Auto läuft auch nicht besonders gut, wenn nicht alle Zylinder die erwartete Leistung bringen.

Auf 5 Positionen musste Joao Dinis gegenüber dem Harreshausen-Spiel umstellen. Von Anfang an hatten die Gäste in Groß-Zimmern wenig zu bestellen. Die Mannschaft fand zu keiner Phase des Spiels eine klare Linie. So fielen denn bereits bis zur Pause drei Gegentreffer.
Kurz nach der Pause beschwerte sich Patrick Fernandes beim Schiedsrichter über eine der zahlreichen umstrittenen Entscheidungen. Objektiv gesehen hatte er wohl Recht, dafür erhielt er allerdings die Ampelkarte, was für den FSV Schlierbach dann für den Rest des Spiels nur noch heißen konnte: Schlimmeres verhindern. 7:0 hieß es am Ende, Groß-Zimmern vergab sogar einen Foulelfmeter und hätte noch höher gewinnen können.
Durch diese Niederlage, die an diesem Spieltag sogar noch zweimal getoppt wurde (Kleestadt verlor 0:11 gegen Heubach und Münster 0:8 beim PSV) fällt Schlierbach auf Platz 8 zurück. Am kommenden Sonntag dürfte Joao Dinis aber wieder einen größeren Kader zur Verfügung haben, mit dem man dann hoffentlich mehr zeigen kann.